Gedenken in kohlrabenschwarz

Heute vor 8 Jahren starb Helmut Kohl. Einer der „größten Staatsmänner“. Woran ich denke, wenn mir der „große Staatsmann“ einfällt?

An den Kanzler, der nie verriet, wer die CDU mit Schwarzgeld flutete. Der lieber den Rechtsstaat beschädigte, als ein „Versprechen“ zu brechen. Ehrenwort statt Ehrlichkeit.

An den „Einheitskanzler“, der blühende Landschaften versprach – und wirtschaftliche Trümmer hinterließ. Ganze Regionen plattgemacht, soziale Ungleichheit verschärft. Die Quittung kam später: Politikverdrossenheit, AfD, Frust.

An den Mann, der Macht wie Eigentum behandelte. Kritiker in der eigenen Partei? Abgesägt. Demokratie? Bitte nur auf dem Papier.

An den großen Europäer, der aber mit Diktatoren gern Geschäfte machte – solange es deutschen Unternehmen nützte. Moral war zweitrangig, Hauptsache Exportweltmeister.

An den Kanzler, der nie Worte fand für die Verfolgung queerer Menschen. Der § 175 blieb viel zu lange, eine Entschuldigung kam nie. Schweigen war seine Haltung.

Und ja, wir erinnern uns auch an den, der sich selbst ein Denkmal setzte. Groß. Schwer. Selbstgerecht.

Helmut Kohl war vieles. Vor allem aber: Ein Mahnmal dafür, wie tief politische Selbstherrlichkeit sinken kann.

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