Antifa ist gelebte Nächstenliebe

Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Gieß Wasser zur Suppe, heiß alle willkommen!

Ich war auf einem erzkatholischen Jungeninternat, ein ehemaliges Augustiner Chorherren-Kloster, meist Platz 1 der konfessionellen Internate. Heute vor 35 Jahren war mein erster Tag dort. Wir haben christliche Werte gelernt und gelebt. Ich hatte Reli LK und Bio LK. Wir haben Freundschaften fürs Leben geschlossen. Haben gelernt auf dem Boden der faktischen Realität zu bleiben, dass man die Bibel nicht wörtlich nehmen darf und dass Nächstenliebe das wichtigste Gebot ist. Andere Menschen bedingungslos und selbstlos zu unterstützen, seine Mitmenschen annehmen, wie sie sind. Egoismus und Nächstenliebe widersprechen sich.

Und dann steht man beim CSD und hört beim Gegenprotest nen Tankwart und Nazis menschenverachtende Hetze „im Namen des Herrn“ brüllen. Oder man liest Nachrichten und hört, wie vermeintlich christliche Politiker*innen diskriminieren, Menschen Rechte entziehen, sie hungern lassen, erniedrigen oder sie schutzlos in den sicheren Tod schicken. Wie sie sich an der Gemeinschaft bereichern und statt dem Paradies dem Faschismus die Tore öffnen.

Ich werde oft als Linksextremist bezeichnet, nicht weil ich linksextrem bin, aber weil das Leben von christlichen Werten auf falsche Christ*innen wie Extremismus wirkt.

Liebe deine*n Nächste*n wie dich selbst. Antifaschismus ist wunderbar mit der christlichen Lehre vereinbar. Menschenverachtende Politik nicht.

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